Am letzten Sonntag habe ich die zweitgrößte Stadt in Estland besucht: Tartu. Die darf im Reiseblog nicht fehlen.
Sie hat etwas unter 100.000 Einwohner und liegt im Nordosten des Landes. Ganz Estland hat 1,3 Millionen Einwohner. Ich war nur einige Stunden da, da ich versuche, dem Trubel der Städte zu entkommen.
Ich fand einen Parkplatz an einem großen Freilichttheater. Mein Weg führte von dort durch einen Park zur größten Attraktion Tartus, dem Dom im Stadtzentrum.
Das ist jetzt mal ein Kirchengebäude, das ich nicht unbedingt gesehen haben muss. Das Schiff des Doms ist zum Teil verfallen, das Dach eingestürzt. Der hintere intakte Teil des Gebäudes wird von der Universität Tartus genutzt. Das Gebäude hat viel Geschichte laut eines Flyers, aber man muss nicht alles wissen.
Ich plauderte ein wenig mit der Estin, die vor dem Info-Stand des Doms saß. Lotte begann sofort ihr altes Spiel: Stöckchen vor die Füße legen und Pirouetten drehen. Die nette Estin bekam einen Lachkrampf wegen Lotte in ihrem Kleidchen.
Ich schaute mich noch ein wenig im umgebenden Park um und schlich dann zurück Richtung Wohnmobil.
Auf dem Weg dorthin begegnete ich einer Familie mit 2 kleinen Hunden. Die waren so klein, dass selbst Lotte kurz Interesse an ihnen zeigte. Ich kam mit den Leuten ins Gespräch, während die Hunde spielten.
Es stellte sich heraus, dass die Familie vor acht Jahren aus Frankreich hierher gezogen war und beide Eltern als Professoren für Nanotechnologie an der hiesigen Universität lehrten und arbeiteten.
Er sagte, aufgrund seiner Forschung wisse er, wie die mRNA-Impfstoffe wirken würden. Er verstehe aber nicht, dass sich so viele Menschen auf das Experiment einließen, sich damit impfen zu lassen. Die Nebenwirkungen seien noch überhaupt nicht erforscht.
Und das aus dem Mund eines Wissenschaftlers, er sprach mir aus der Seele…
Wir verabschiedeten uns und Lotte und ich verließen Tartu in östliche Richtung. In einem nahen Naturschutzgebiet gab es einen fünf Kilometer langen Naturlehrpfad.
Ganz in der Nähe fanden wir einen tollen einsamen Platz zum Übernachten.
Gestern morgen fuhr ich dann die paar Meter zu dem Wanderparkplatz und machte mich auf dem Lehrpfad auf Elchjagd.
Aber wieder nichts, obwohl wir dort völlig allein waren. Eine Schautafel sagte, dass es hier Elche, Wölfe und auch Bären gäbe. Ich habe später noch nachgelesen, dass hier tatsächlich Bären leben. Von Tierschützern wurde eine Beobachtungsstation errichtet. Der Besuch kostet allerdings mehr als € 100,-.
Was seht ihr auf dem Titelbild oben? Ja genau, nichts! Das Bild ist von der Warte geschossen und man sieht nur Gegend, aber kein Tier.
Ich gehöre immer noch zu den wahrscheinlich 95 % der Weltbevölkerung, die noch keinen Elch in freier Wildbahn gesehen haben. Der Elch blieb unsichtbar.
Aber wahrscheinlich gibt es jetzt 20 unsichtbare Elche, die einen doofen kleineren Elch, bekleidet mit einer blauen Jacke und bewaffnet mit einer Kamera gesehen haben. Hoffentlich sind sie nicht traumatisiert.
Eigentlich habe ich außer einer Raupe und einigen Vögeln gar kein Tier auf dem Lehrpfad gesehen. Trotzdem hat die Wanderung Spaß gemacht in einer tollen Umgebung.
Ich halte weiter die Augen auf…