Keine Götter auf dem Olymp und von König Leonidas

Ich will heute von einer Wanderung auf den Olymp und vom König von Sparta berichten.

Ich habe Rumänien und Bulgarien hinter mir gelassen und bin am 21. Oktober für ein paar Wochen in die Türkei gefahren. Danach ging es über die griechische Grenze, wo ich einige Tage auf der Insel Thassos im Norden verbrachte. Darüber berichte ich in den nächsten Tagen.

Reiseblog - griechisches Bergdorf in der Nähe des Olymp
Reiseblog – griechisches Bergdorf

Als ich Thassos verlassen hatte, fuhr ich Richtung Westen nach Thessaloniki. Ich übernachtete in der Nähe am letzten Samstag. Sonntag Morgen stellte ich fest, dass ich mich ganz in der Nähe des „Götterberges Olymp“ befand. Der Olymp ist eigentlich ein Gebirge, das höchste Griechenlands. Der höchste Gipfel ist der Mytikas mit 2918 Meter. Immerhin 100 Meter höher, als die Zugspitze.

 

 

 

Ich machte mich auf den Weg. Es gab ein Wanderparkplatz unterhalb des Mytikas, von welchem man zur Bergspitze wandern konnte und oben die faulen Götter beschimpfen konnte. Ich kam dort leider erst gegen 15:00 Uhr an und musste mich jetzt beeilen. Um 17:30 Uhr wurde es dunkel, 30 Minuten später war es duster.

Reiseblog - Olymp
Reiseblog – Olymp

Mit Rucksack und Wanderkleidung ging es los. Die Fotos von der Wanderung sind nicht wirklich spektakulär, aber ohne Fotos wäre es zu langweilig. Es ging stetig durch den Mischwald bergauf, zum Teil sehr steil. Einige wenige Wanderer kamen mir entgegen. Die letzten waren das griechische Pärchen Christos und Angelika. Christos war ein Reservist des Militärs, was man deutlich an seiner Kleidung erkennen konnte, komplett camouflage. Er riet mir, umzukehren, da es schon sehr bald dunkel würde. Außerdem sei der Gipfel wegen einer Lawine gesperrt.

 

 

Reiseblog - Olymp 2
Reiseblog – Olymp 2

Ich wanderte noch einige Zeit weiter, bis zur Schneegrenze machte dort eine kurze Pause und kehrte dann um. Im Laufschritt lief ich hinab, da es schon dämmerte. Nach einer halben Stunde kurz vor der völligen Dunkelheit, kam ich unten an. Christos war auch noch da. Er sagte, er habe mit seinem Funkgerät die Bergwacht über mich verständigt. Ich lachte und antwortet, dass ich eigentlich ein sehr erfahrener Wanderer sei. Wir gingen zusammen noch einen Kaffee trinken und plauderten etwas.

 

 

Reiseblog - Olymp Schneegrenze
Reiseblog – Olymp Schneegrenze

Später fuhr ich einige Kilometer den Berg hinab und fand einen guten Platz zum Übernachten. Jetzt wurde Fussball geglotzt. Ich muss sagen, auch ohne die deutschen Flaschen im Finale, war das ein richtiger Fussballkrimi zwischen Argentinien und Frankreich. Alles dabei, Verlängerung und Elfmeterschießen, sehr kurzweilig.

 

 

 

Reiseblog - König Leonidas
Reiseblog – König Leonidas

Am Montag Morgen sah ich auf der Karte eine Stelle mit heißen Quellen zum Baden auf meinem Weg Richtung Süden. Dort stand auch ein Denkmal von König Leonidas von Sparta. Das musste ausermittelt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Reiseblog - Schlachtfeld
Reiseblog – Schlachtfeld

Dort angekommen sah ich an den Quellen zum ersten Mal wieder andere Camper, die in den 39 Grad warmen Schwefelquellen badeten. Ich badete nicht an diesem so heiligen Ort für die Griechen.

Ich muss jetzt von einigen merkwürdigen Begegnungen und Begegnunginnen, welche ich in den letzten Tagen hatte, berichten. Die erste fand hier und gleich statt: Gegenüber stand ein alter Bulli mit deutschem Kennzeichen. Zwei Junghippies und Hippiesinnen liefen darum. Ich sprach den männlichen Hippie an, wie lange sie hier stünden und ob es gefährlich sei. Er antwortete, sie seien etwas länger da und es sei ungefährlich. Darauf sagte ich, der Platz sei aber als gefährlich beschrieben, wegen Aufbrüchen und Diebstählen durch meist Zigeuner. Er schaute mich erbost an und antwortete: „Was ist das? Das Wort kenne ich nicht!“ Ah, dachte ich, ein auf Linie gebrachter Gutmensch… Wir plauderten noch ein wenig über das Weltgeschehen und es stellte sich immer mehr heraus, dass es sich um ein besonderes Exemplar handelte. Er riet dazu, seinen Verstand auszuschalten und sich von anderen sagen zu lasssen, wie die Welt funktioniert. Ich verabschiedete mich und nahm Reisaus, bevor er mit der Sprühdose „Nazi“ auf mein Womo verewigte, was ich wahrscheinlich nach neuester Definition bin.

Einige Tage später traf ich an Weihnachten auf ein Pärchen mit Camper, dass ganz nett zu sein schien. Bis sie mir dann vom Wasser erzählten. Er, ich nenne in mal Ernst, erklärte, sie tränken nur Osmosewasser. Aber vorher müsse mittels eines speziellen Quirls das Wasser in Schwingung gebracht eund positiv aufgeladen werden. Er holte ein Glas halbvoll mit Wasser und begann mit dem Handkurbelquirl das Wasser zu drehen. „Hier, probier mal!“ Ich trank einen Schluck und merkte sofort, wie das positiv aufgeladene Wasser auf mich wirkte. All meine schlechten Gedanken waren schlagartig weg. Mein Körper fühlte sich leicht an. Mein Geist quoll über vor Kreativität. Und das alles mit nur einem Schluck Wasser. Ich war ein neuer Mensch. Ich sagte. „Schmeckt gut.“ Und wenig später trennten sich unsere Wege.

Ich hatte schon einmal so ein Erlebnis, wie jemand zu mir sagte, ich würde mein Essen versauen, weil ich das darin enthaltene Wasser negativ auflude. Das war ganz großes Kino; ich war so perplex, dass ich nichts antworten konnte. Leute: Das ist ein so großer Humbug, wie es kaum einen anderen gibt. Als ob die Urmenschen um die positive Aufladung des Wassers wussten und mit Schilf und Holz einen Quirl bastelten, um es in Schwingung zu bringen. Ich hab mal zu diesem Thema eine wissenschaftliche Ausarbeitung bei Docplayer verlinkt: „Beschwingtes Wasser“. Dort kann man genau nachlesen, was beschwingt ist: Das Wasser oder der Hirni…

Die dritte und letzte Begegnung, über welche ich schreibe, war eine Hippiefrau, die so nicht genannt werden wollte und ihren Namen hasste. Sie war in der Lage von Yoga bis Tantra, Lebenscoach und was auch immer zu unterichten. Das ging aber nur mit Hilfe der Naturgötter wie Bugius oder Caturix. Aber ok, jeder wie er will.

Wenn ihr irgendwann eine Nachricht in der Tagesschau hört: „Deutscher Urlauber mit Wohnmobil in Griechenland bestialisch ermordet.“ Dann hat mich einer der drei gefunden.

Golf von Malia
Golf von Malia

Aber jetzt zu Leonidas. Ich wusste vor meinem zufälligen Besuch in Thermopyles gar nicht, dass die Geschichte der 300 keine Sage war, sondern genau so statt gefunden hat, wie in dem gleichnamigen Film dargestellt. In der Nähe befand sich ein Museum, in welchem in einem kurzen Film über die Schlacht bei Thermopyles gezeigt wurde.

 

 

 

Reiseblog - Schautafel Thermopylen
Reiseblog – Schautafel Thermopylen

Im Jahr 480 v.C. führte König Leonidas von Sparte 300 ausgewählte spartanische Kämpfer, weitere 700 Thespier und weitere ca. 3000 griechische Soldaten zu den Thermopylen, um das auf Schiffen heranrückende persische Heer des Königs Xerxes aufzuhalten. Dort gab es die einzige Möglichkeit für Xerxes Armee, in das griechische Festland vorzudringen. Jedoch gab es eine Engstelle, zwischen 5 und 15 Meter breit, die das gesamte Heer passieren musste. Mittlerweile ist diese Stelle versandet und das Meer weit zurück gedrängt.

 

 

Reiseblog - Spartaner
Reiseblog – Spartaner

An dieser Engstelle bauten sich die Spartaner auf. Die Schlacht dauerte 3 Tage. Die Spartaner wehrten am ersten Tag Angriffswelle um Welle ab. Am zweiten Tag schickte Xerxes seine Leinbgarde, welche ebnfalls den ganzen Tag erfolglos kämpfte. Dann wendete sich das Blatt: Es gab von Xerxes Position einen geheimen Pfad hinauf in die Berge um die Spartaner herum in deren Rücken. Ein griechischer Verräter führte persische Truppen in der zweiten Nacht über diesen Pfad.

 

 

Reiseblog - Hügel Kolonos
Reiseblog – Hügel Kolonos

Die 300 wurden nun von zwei Seiten angegriffen und zogen sich auf den in der Nähe liegenden Hügel Kolonos zurück. Leonidas wollte so lange es geht und wenn es das Leben der 300 Spartaner kosten sollte, diese Stellung halten. So sollte der Rückzug des griechischen Heeres ermöglicht werden. Die 300 wurden durch permanenten Pfeilbeschuss in Schach gehalten und langsam dezimiert. Leonidas fiel und im Laufe dieses Tages alle der 300 Spartaner. Heldentod – eine heilige Stätte der Griechen.

Ein Angestellter im Museum sagte mir, dass jeder einzelner Name der 300 gefallenen Spartaner bekannt sei. Als man den Hügel Kolonos untersuchte, fand man weit mehr als 1000 persische Pfeilspitzen. Dann war das also keine Mähr, sondern in etwa so geschehen – beindruckend.

Auf einem der Fotos kann man die mittlerweile versandete Bucht sehr gut erkennen. Auch der Hügel Kolonos ist gut zu erkennen.

Ich fuhr am Nachmittag weiter bis zur Straße von Korinth, wo ich dieses Video aufnahm. Bis bald…

 

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