Algodonales, der Hotspot der Paraglider

Heute geht es um Algodonales, eine kleine Stadt in den Bergen Andalusiens, Nähe Ronda. Und es geht um das Gleitschirmfliegen und auch ein wenig um die Eifel.

Ich habe die letzten fünf Monate in Spanien zum Überwintern und Wohnmobilüberholen verbracht. Das Womo ist fast fertig, ein paar Kleinigkeiten sind noch zu machen. Falls jemand Hilfe bei Schönheitsreparaturen am GFK seines Womos braucht, kann er das in dem Artikel GFK-Reparatur nachlesen oder mich anschreiben.

Mitte Januar habe ich einige Tage in den wunderschönen Bergen um Algodonales und Zahara de la Sierra verbracht. Dort gibt es einen freien Stellplatz mit Strom- und Wasserversorgung. Ich kannte den Platz aus der Vergangenheit, wenn ich von den überfüllten Plätzen am Meer in die Berge geflohen bin. Die meisten Camper wollen an das Meer, egal wie stark der Wind ist oder die nächste Schnellstraße entfernt. Sie wollen das Meer sehen können, tuen sie aber nicht, sondern glotzen fernsehen. Ist immer sehr lustig, zu beobachten, was passiert, wenn ein neuer Camper kommt: Erstmal gar nichts. Dann nach einigen Minuten fährt die Satellitenantenne hoch und die Glotze wird angeschaltet. Also nichts mit Meer schauen. Das machen wirklich viele, die fahren tagsüber an einen anderen Stellplatz, nur um abends auszuprobieren ob sie dort auch Fernsehempfang haben. Witzig, oder?

Zurück von meinem kleinen Gedankenausflug nach Algodonales. Wie oben schon erwähnt, kannte ich den Stellplatz hier. Aber ich hatte vorher nie mitbekommen, was diesmal passierte.

Ich suchte mir einen Platz mit Strom, um die Batterien einmal voll zu laden. Es wunderte mich ein wenig, wie voll der Platz war, das hatte ich noch nie so erlebt. Dann wurde es Abend und Ruhe kehrte langsam ein. Es war ja Mitte Januar 2022, also auch schon um 18:30 h dunkel. Ich zog mich zurück und ging früh schlafen. Am nächsten Morgen machte ich Kaffee und ließ dann Lotte raus. Ich wunderte mich wieder, dass viele vor ihren Wohnmobilen standen und einen riesigen Rucksack präparierten. Was hatte es auf sich damit? Dass musste aus ermittelt werden!

Startpunkt Aldogonales
Startpunkt Aldogonales

Aber die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach  einiger Zeit sah man von Minute zu Minute mehr Gleitschirmpiloten am Himmel. Sie kreisten mit den Gänsegeiern im Aufwind, wobei die Geier ihnen zeigten, wo die beste Thermik war.

 

 

 

Am nächsten Tag packte ich einen Rucksack und wanderte den Berg hinauf zum Startpunkt der Paraglider. Dort oben war ein wildes Treiben, das ich so nicht erwartet hatte. Bestimmt 20 – 30 Paraglider bereiteten sich auf ihren Start vor. Ich setzte mich neben einen Deutschen, der auch erstmal nur alles beobachtete. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte, dass Algodonales ein Mekka für Gleitschirmpiloten sei, wegen des milden Klimas, der Berge und der relativ vielen Startplätze. Im Ort selbst gebe es auch mehrere Schulen.

Ich war fasziniert. Damals wusste ich natürlich nicht, dass ich meine Karriere als Paraglider mit einer ausgesprochen schmerzhaften Schulterprellung beginnen sollte. Aber dazu später. Ich schaute mir die Starts der Piloten noch einige Zeit an. Dann wanderte ich wieder hinunter und wusste jetzt schon ganz genau: Das will ich ausprobieren.

Startvorbereitung
Startvorbereitung

In den nächsten Tagen stellte sich heraus, dass keine der drei Gleitschirmschulen im Ort mein Geld haben wollte. Sie waren alle vollkommen aus-, wahrscheinlich überbucht. Eine Schule wollte 5.500,- britische Pfund haben. Das war mir 250 Pfund zu teuer. Also telefonierte ich ein wenig herum und kam immer mehr zur Einsicht, die Lizenz nach deutschem Recht zu erwerben, also in Deutschland eine Flugschule zu besuchen. Da ist zwar alles, wie üblich reglementiert, aber man bekommt das Fliegen wahrscheinlich auch vernünftig beigebracht. Ein Pilot sagte mir, dass in Spanien viele ohne Schulung und Lizenz unterwegs seien, deshalb gäbe es auch eine Menge Unfälle.

Ok, ich fand eine Schule nicht allzu weit von Düsseldorf, die Paraglidingschule Ederbergland. Ich telefonierte mehrfach mit dem sympatisch klingenden Sebastian, dem Inhaber und Fluglehrer und buchte den Grundkurs so schnell, wie möglich: In der zweiten Märzwoche sollte es im Ederbergland losgehen.

Oppa beim Essen
Oppa beim Essen

Also brach ich mit einem Camperfreund Oppa Thomas auf und wir fuhren von Südspanien in der letzten Februarwoche bis Deutschland. Oppa fuhr mit mir, weil er ebenfalls Anfang März einen Termin hatte. Unsere Wege trennten sich vor der deutschen Grenze. Ich erreichte Luxemburg, tankte dort billig für € 1,60 und fuhr weiter in die Eifel, wo ich die kalte Nacht verbringen wollte.

Ich muss jetzt kurz politisch werden, es juckt mir unter den Fingernägeln: Die Politiker in meinem Land sind allesamt korrupte Lumpen. Sie sind außer einer Wagenknecht, einem Gysi oder einem Lafontaine, nur in den Ämtern, um sich persönlich zu bereichern.

Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man herzhaft darüber lachen: Der Sprachfehler unserer Außenministerin Annalena Baerbock. Den Baerbock zum Gärtner gemacht… Frau Baerbock würde mir besser als Fleischereifachverkäuferin gefallen, wahrscheinlich ist sie dafür auch qualifizierter. Die Live-Kommentare von ihr werden immer kürzer in den Nachrichten, weil sie sich so oft verplappert.

Und unser lieber Herr Lauterbach, Panik-Kalle, was macht der? Immer weiter mit den apokalyptischen Szenarios: Wenn es die überfüllten Krankenhäuser nicht mehr sind, ist es der hohe Krankenstand, der die Wirtschaft bedroht. Wenn es der Krankenstand nicht mehr ist, sind es die vielen Toten. Gibt es keine Toten mehr, sind wieder die Intensivbetten in Gefahr, ecetera, ecetera, ecetera. Alle seine Prognosen seit 2 Jahren sind nicht eingetreten. Es ist ja bekannt, dass Geimpfte sich anstecken können und auch das Virus weitergeben können. Ihr lieben Schäfchen: Fällt euch dabei gar nicht auf, dass das eine Impfung sinnlos macht? Und jetzt bitte nicht den Blödsinn nachplappern mit dem „leichteren Verlauf“. Das ist kompletter Unsinn, da man das gar nicht nachweisen kann.

Dieser kurze politische Ausflug kam wegen meinem Ärger über den aktuellen Benzinpreise zustande: Ein Brent Barrel Öl (159 l) kosteten während dieser Krise in der Spitze 120 US $. Heute steht der Preis bei 98 $. Der Dieselpreis hierzulande liegt um € 2,30.

Im Jahr 2008 gab es eine weltweite Ölkrise. Das Fass Öl kostete damals in der Spitze 150,- $. Jedoch stieg der Preis für Superbenzin nicht über € 1,60. Der Preis wird von den Lumpen in Berlin gemacht und wir über den Leisten gezogen  nach Strich und Faden. Abschließend sei bemerkt, dass der Dieselpreis heute in Polen bei € 1,55/l und in der Slowakei gar bei € 1,19/l liegt. Also geht es auch anders. Und dann steht heute in der „Bild“ wie die Ölkonzerne uns abzocken. Wieder eine Lüge, denn dieser Staat zockt uns ab.

Weiter mit der Eifel. Ich fand einen tollen Platz zum Übernachten in Deudesheim beim Meerfelder Maar.

Wandern in der Eifel
Wandern in der Eifel

Am nächsten Morgen, der 28.02.22, war es kalt, aber ein wunderschöner wolkenloser Tag. Ich beschloss, mit Lotte wandern zu gehen. Also brachen wir nach dem Frühstück auf und wanderten hinauf auf den Berg zum Landesblick, einem Aussichtsturm über dem Meerfelder Maar. Lotte und ich waren dort oben ganz allein.

 

 

 

Eifel - Landesblick
Eifel – Landesblick

Ich packte mein Frühstück aus und genoss das Panorama. Einige Meter die Wiese hinab sah ich eine Windhose mit einem Schild daneben. Darauf stand, dass dies der Startplatz des hiesigen Gleitschirmfliegervereins sei. Was für ein Zufall, das Paragliden kam immer näher und jetzt kommt es noch besser…

 

 

 

Eifel - Meerfelder Maar
Eifel – Meerfelder Maar

Nach einer halben Stunde kam ein einsamer Wanderer den Berg hoch mit einem riesigen Rucksack. Das kam mir bekannt vor. Er legte am Startplatz seinen Rucksack ab und Lotte lief hinüber und hatte einen neuen Spielkameraden.

Der neue Spielkamerad hieß Gernot. Ich kam mit ihm ins Gespräch. Er erzählte, über 330 Flüge gemacht zu haben. Ich erzählte, dass ich wegen der Gleitschirmschule in Deutschland sei. Dann fragte er, welche Schule ich gebucht hätte. Ich sagte im Ederbergland bei einem Sebastian. „Oh, bei Sebastian“ antwortete er. „Das war auch mein Fluglehrer, ein sehr netter, ruhiger Ausbilder. Ich kenne ihn und seine Frau Nicole gut. Sehr gute Wahl.“

Tja, so klein ist die Welt. Gernot erlaubte mir noch, ihn beim Start zu filmen. Und dieser Start war gut.

Letzten Samstag ging es dann los mit der Schule. Schüler und Sebastian trafen sich an einem Übungshang im Ederbergland nicht weit von Kassel. Sebastian erklärte den Gleitschirm und das Gurtzeug. Dann ging es direkt los.

Mein erster Flug war richtig gut. Der zweite und der dritte mittelmäßig. Und beim vierten machte ich einen Fehler am Boden, fiel hin und prellte meine Schulter. Ziemlich doof, jetzt muss ich ein paar Wochen warten, bis der nächste Lehrgang losgeht.

Das wars für heute, bis demnächst…

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