Stromversorgung im Wohnmobil

Stromversorgung

Schild: Vorsicht Hochspannung
Schild: Vorsicht Hochspannung

Die autarke Stromversorgung im Wohnmobil ist wahrscheinlich die wichtigste Angelegenheit beim wild Campen mit dem Reisemobil. Deswegen zunächst zu den Batterien im Wohnmobil, die später den 220 Volt Strom erzeugen:

Ihr solltet bei Kauf oder Eigenbau darauf achten, dass genug Platz für 2 x 12 Volt Aufbaubatterien (das sind die Batterien, die den Strom für den Aufbau des Wohnmobils liefern) mit 100 Ah im Wohnmobil ist. Das ist ein Batteriefach für 2 nebeneinander stehende Batterien, die minimal 30 cm lang sind. Das sind zusammen 200 Ah (Amperestunden), mit denen ich sehr gut mit Fernsehen, Licht und allem sonstigen Verbrauch, über die Runden gekommen bin. Viel weniger sollte es aber nicht sein, als 200 Ah.

Nun ganz wichtig: Die beiden Batterien oder auch mehr, müssen zwingend die gleiche Stärke und auch Bauart besitzen.  Solltet Ihr unterschiedliche Stärken verwenden oder eine alte und eine neue Aufbau-Batterie im Wohnmobil verbauen, so zieht die schlechtere oder schwächere die stärkere Batterie runter. Sie verliert so dauerhaft an Leistung. Die Batterien sollten auch nicht weit voneinander entfernt stehen, am besten nebeneinander.

Ich habe mich für 2 gasdichte Solarbatterien entschieden. Gasdicht, weil sie in der Regel im Innenraum des Wohnmobils verbaut werden. Dort darf kein Gas austreten. Wenn normale Säure-Batterien geladen werden und überkochen, geben diese Gas und Batteriesäure ab. Beides darf im Innenraum des Campers nicht austreten. Daher werden hier sogenannte geschlossene gebundene Bleiakkumulatoren verwendet, also Gel-Batterien. Die bekommt man bereits für € 100,- / Stück mit 100 Ah im Versandhandel.

 Solaranlage

Idealerweise sollten die Aufbaubatterien im Wohnmobil durch eine Solaranlage geladen werden und während der Fahrt auch durch die Lichtmaschine des Motors. Falls keine Solaranlage vorhanden ist, kann man günstig mit Bausätzen nachrüsten.
Hier habe ich eine gute Anleitung für den Eigenbau einer Solaranlage gefunden.

Wechselrichter im Wohnmobil

Da der TV nur mit 220 Volt Stromversorgung im Wohnmobil funktioniert, muss ein Spannungswandler her. Außerdem habe ich ein Notebook dabei, dass auch nur mit 220 Volt geladen werden kann.

Ich habe damals einen 1000 Watt Sinus Wechselrichter eingebaut. Der wandelt 12 Volt-Batteriestrom in 220 Volt um. Dabei bedeutet „Sinus-Wechselrichter“, dass er mit einer sauberen Sinus-Kurve Strom, wie aus der Steckdose produziert; zumindest aus einer deutschen Steckdose. Im Elektrohandel bekommt man oft die Information, dass einfache Spannungswandler keinen gleichmäßigen Strom liefern. Und dass das „sensible Fernseher“ kaputt machen würde – alles Quatsch!
In ganz Spanien kommt auch kein gleichmäßiger Strom aus der Steckdose und „Sony und Konkurrenz“ haben trotzdem keine Sammelklage am Hals.

Zurück zur meinem Wechselrichter für damals etwa € 200,- : Der ging nach einem halben Jahr aus unerfindlichen Gründen kaputt. Ich befand mich in Portugal und hatte keinen Strom mehr, um das Notebook zu laden oder fern zu sehen. Bei einem Autozulieferer, wie in Deutschland „Unger“ kaufte ich einen Spannungswandler für € 50,-. Er leistet 600 Watt, 100 Watt würden schon ausreichen, um alles zu betreiben.

Diesen habe ich bis vor einigen Monaten im Wohnmobil benutzt. Im Februar 2020 hat der Sinus-Wechselrichter dann doch das Ladegerät der elektrischen Zahnbürste zerschossen. Ich habe eine ganze Zeit rumgerätselt, was passiert war. Ich kaufte ein neues Ladegerät und wieder war es nach 2 Tagen zerschossen. 

Also muss ich jetzt das oben Geschriebene korrigieren: Es kann doch etwas kaputt gehen, wenn der Wechselrichter keinen sauberen Sinusstrom liefert. Ich bestellte einen Neuen im Internet für € 49,-. Seitdem funktioniert alles reibungslos. Der neue Wechselrichter ist so groß, wie der Alte und schafft ebenfalls 600 Watt in der Spitze.